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Vergaser synchronisieren

Verfasst: Mittwoch 17. Mai 2006, 11:37
von Lars
Hallo Freunde des englischen Twins :ukgr:

Hier im Thruxton-Forum :top: gibt es mal wieder einen original Schraubertipp :hapy:

Diesmal zur Synchronisation der Vergaser.

Eine Arbeit die man nicht sehr oft machen muss, die aber zu jeder Inspektion dazu gehört.
Dabei hört sich "Vergaser synchronisieren" nach mehr an als eigentlich dabei ist, denn es ist mehr eine Überprüfung ggf. leichte Korrektur.

Warum das Ganze :?:
Eigentlich werden hier nicht die Vergaser synchronisiert, sondern die Stellung der Drosselklappen justiert. Dies dient dazu, dass bei einem Mehrvergasermotor (und unsere Twins haben ja nun mal zwei) in jedem Ansaugstutzen und Vergaser der gleiche Unterdruck herrscht. Das ist wichtig, damit immer beide Zylinder mit gleich viel Futter, also Gemisch vom Vergaser versorgt werden. Wenn das nicht der Fall ist, würde eine Zylinder mehr Leistung bringen als der Andere und so was ist für die Haltbarkeit und Leistungsausbeute nicht sonderlich dienlich.

Was brauch ich dazu :?:
Eigentlich nicht viel. Einen sehr kurzen Vergaserschraubendreher für die Einstellschraube und natürlich die zwei Unterdruckmessuhren (Manometer). Da liegt aber auch der Haken, denn diese Unterdruckmessuhren sind nicht ganz billig und man braucht sie nur recht selten. Muss man sich halt überlegen ob sich so eine Investition lohnt. Die Unterdruckmessuhren bekommt man z.B. bei Louis oder anderen Zubehörhändlern.

Wie geht es :?:
Der Motor soll normale Betriebstemperatur haben. Um etwas mehr Platz zu haben, habe ich den Tank ein klein wenig angehoben. Die Schläuche der Unterdruckmessuhren werden an den Unterdruckmessstutzen angeschlossen.
Hier auf der rechten Seite:

[ externes Bild ]

Und hier (roter Kreis) auf der linken Seite:

[ externes Bild ]

Jetzt wird der Motor gestartet und das Gas mehrmals geringfügig geöffnet. Dann lässt man den Motor wieder im Leerlauf laufen und beobachtet während dessen die Messuhren. Beide Werte für den Unterdruck sollten gleich sein.
Im Besten Falle sieht das dann so aus:

[ externes Bild ]

Bei meiner Thruxton herrscht ein Unterdruck von ca. - 0,3 Bar in jedem Ansaugstutzen im Leerlauf.
Allerdings ist die Anzeige nicht so schön ruhig wie hier auf dem Bild, denn in den Ansaugstutzen herrscht ein pulsierender Unterdruck und die Zeiger der Messuhren schwanken. Mit einer Dämpfung (ist bei guten Unterdruckmessgeräten vorhanden) lässt sich die Anzeige aber etwas beruhigen.
Wenn eine Einstellung nötig ist, wird sie an der Einstellschraube des Drosselklappengestänges durchgeführt. Das ist die Schraube im gelben Kreis oben auf dem Bild. Diese Einstellung ist recht empfindlich und man muss mit etwas Gefühl arbeiten und nach dem Drehen der Schraube etwas warten bis sich die Unterdruckwerte wieder beruhigt haben. Wenn beide Messwerte passen, gibt man noch zwei – drei mal kurz Gas und beobachtet dabei die Messwerte. Beide Messuhren sollten dabei die gleichen Werte anzeigen.
Das war schon alles. Motor wieder aus, Messuhren wieder abgenommen und dabei die Gummistöpsel an den Unterdruckmessstutzen nicht vergessen :!: :!: :!:
Bei mir sieht das Ganze so aus:
[ externes Bild ]


Dann mal viel Spaß beim Schrauben und passt auf, der Motor ist heiß und es ist nicht viel Platz. Nicht das Ihr nach dem Schrauben noch zur Brandsalbe greifen müsst :mrgreen:

Lars

Verfasst: Mittwoch 17. Mai 2006, 12:59
von sailor
Großartiger Bericht. Danke. Das hilft auf jeden Fall!

Was passiert eigentlich, wenn der Ausgangsunterdruck (bei Dir waren das -0,3 bar) nicht als Referenz genommen wird, sondern der gegebenenfall asy… ... anmelden um den Rest dieses Beitrags zu sehen